Athletiktrainer & KISS-Leiter Florian Vogt
Florian Vogt ist nicht nur KiSS-Leiter, er setzt als Athletik-Trainer der Mannschaften der scanplus baskets zudem wichtige Trainingsreize und sorgt für deren Fitness.
Du betreust seit dem August 2016 die scanplus baskets Elchingen. Was hat Dich an dieser Aufgabe gereizt?
Nach meinem Sportstudium in Heidelberg und Köln wollte ich wieder zurück in meine Heimat und bin dann zusammen mit meiner Freundin in Ulm gelandet. Für mich war klar, dass ich entweder in der Leistungsdiagnostik oder als Athletiktrainer arbeiten möchte. Zufällig habe ich von der Stelle als Leiter der KiSS (Kindersportschule) gehört und mich direkt dort beworben, da mir die Arbeit mit Kindern sehr viel Spaß macht. Im Vorstellungsgespräch ist dann auch klar geworden, dass Teil meiner Tätigkeit auch das Athletiktraining mit den scanplus baskets werden könnte. So ist es dann auch gekommen. Das ist für mich natürlich eine große Chance, für die ich sehr dankbar bin.
Sind die baskets Deine erste Station als Athletiktrainier oder hast Du bereits ein anderes Team betreut?
Ich habe noch während meines Bachelorstudiums in Heidelberg ein Praktikum bei einem Athletiktrainer angefangen. Dort habe ich Personaltraining mit einzelnen Sportlern – Fußballer, Radfahrer, Schwimmer und Rugbyspieler – sowie Training mit einer Rugbymannschaft aus Heidelberg durchgeführt. Bei dieser ersten Begegnung mit dem Athletiktraining wurde mir schnell bewusst, dass ich das mal machen will.
Und dann hast Du das in die Tat umgesetzt?
Während des Masterstudiums in Köln habe ich eine Saison die U15/U16-Mannschaft der Fortuna aus Köln im Fußball übernommen. Das war meine erste richtige Station als Athletiktrainer einer Mannschaft, in der ich bei jeder Trainingseinheit dabei war und Teile davon übernommen habe.
Wie sieht Deine Arbeit mit dem baskets-Team aus?
Während der Saison absolviere ich mit der Mannschaft mindestens zweimal pro Woche ein Kraft- und Athletiktraining sowie ab und an auch eine Regenerationseinheit. Zusätzlich kommen individuelle Einheiten mit Spielern hinzu, die angeschlagen oder verletzt sind und sich im Aufbautraining befinden. Da geht es darum, sie wieder an das Mannschaftstraining heranzuführen.
Wie sieht das Programm in der Vorbereitung aus?
Da habe ich deutlich mehr Aufgaben. Die Spieler kommen aus ihrem Urlaub und befinden sich oftmals auf einem sehr unterschiedlichen Fitnessniveau. Darum führe ich am Anfang und auch während der Saison Leistungsdiagnostiken in den Bereichen Kraft, Ausdauer undSchnelligkeit durch, um die Defizite und Stärken der einzelnen Spieler objektiv zu bestimmen. So kann ich dann individuell mit den Spielern an ihrer Athletik arbeiten. Ziel ist dabei immer, die Spieler so fit wie möglich und möglichst verletzungsfrei durch die Saison zu bekommen.
Wie gut kennst Du Dich eigentlich mit Basketball aus?
Anfangs überhaupt nicht. Klar, man hat mal das eine oder andere Spiel gesehen, aber das war es auch. Mitt-lerweile hat sich das ganz schön geändert. Ich habe mich eingelesen, mir die Belastungsprofile von Basketballern angeeignet und mit den Spielern und Coaches gesprochen. Wir haben ja sehr erfahrene Spieler und Trainer im Team, die einem bei Fragen gerne weiterhelfen. Inzwischen habe ich angefangen selbst Basketball zu spielen, um mich besser in die Spieler und die Belastung einfühlen zu können. Außerdem macht es auch richtig viel Spaß.
Ist es ein Nachteil, dass Du selber kein Basketball gespielt hast?
Klar, es ist immer von Vorteil, wenn man die Sportart gut kennt. Jedoch ist meine Aufgabe als Athletiktrainer auch etwas unspezifischer als die eines Mannschaftstrainers, schließlich bin ich ja für die Athletik der Jungs verantwortlich und nicht für die technischen und taktischen Aspekte. Wenn man das Anforderungsprofil an einen Basketballspieler kennt, kann man auch als Sportartfremder viel Gutes bewirken. Für Fähigkeiten wie Schnelligkeit, Kraft, Ausdauer und Koordination gelten ja universelle Regeln für das Training, was man ausführlich im Studium gelernt hat. Wenn man dies noch auf das Anforderungsprofil der Spieler anwendet, passt das sehr gut.
Zudem leitest Du erfolgreich das individuelle Athletiktraining der Jugendmannschaften der scanplus baskets, das zusätzlich zum regulären Training stattfindet. Siehst Du da bereits Fortschritte ?
Das Training mit den Kids macht mir richtig Spaß. Da das Training freiwillig ist, kommen auch nur die Kinder, die wirklich Lust haben ordentlich Gas zu geben, und das merkt man. Die jüngsten Kinder sind aus der U10/U12, was genau das richtige Alter für den Einstieg ist. Sie befinden sich im goldenen Lernalter für viele motorische Fähigkeiten wie beispielsweise Koordination und Schnelligkeit. Gerade was die koordinativen Fähigkeiten angeht, merke ich riesige Fortschritte, die sie so im normalen Training wohl nicht gemacht hätten. Ich bin mit dem Engagement der Kids und ihren Fortschritten sehr zufrieden.
Du hast im vergangenen Sommer den alten Kraftraum des Vereins auf den neuesten Stand gebracht.
Puh, ja das war ein ganz schön arbeitsreiches und langwieriges Projekt. Aber es hat auch sehr viel Spaß gemacht. Wir haben einige alte Geräte rausgeschmissen, die restlichen restauriert, also neu gepolstert, mit neuen Kabelzügen ausgestattet, gefettet und den Lack ausgebessert, und einige neue Geräte angeschafft. Gerade die Möglichkeiten für freies und funktionelles Training, was meiner Meinung nach unverzichtbar ist, sind jetzt endlich gegeben. Durch die Trainingsmöglichkeiten direkt an der Halle, nahe bei den Spielern, können wir dieses Jahr eine ganz andere Qualität des Athle-tiktrainings für die Spieler anbieten. Auch die anderen Abteilungen und Mannschaften des SVO erfreuen sich am Kraftraum. Es gibt immer noch die ein oder andere Kleinigkeit, die man verbessern möchte, aber alles in allem bin ich sehr zufrieden. Ich möchte mich auch bei meinen fleißigen Helfern bedanken, ohne die ich das nicht geschafft hätte.